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Schweigen

Schweigen
„…..zusammen schweigen….“ So stand es in deinem Profil. Das wolltest Du zusammen mit mir. Zusammen schweigend durch den Wald gehen oder am Meer sitzen und zusammen in Ruhe den Sonnenuntergang betrachten, so hatte ich mir ein „zusammen schweigen“ mit Dir vorgestellt.
Jetzt fühlt sich Dein Schweigen so ganz anders an. Du hast Dich zurück gezogen, wie eine Schnecke in ihr Haus. Zu viele Probleme belasten Dich und da bleibt kaum Raum für uns. Unser Kontakt beschränkt sich auf wenige Nachrichten am Tag und dazwischen herrscht Schweigen. Den vertrauter Klang deiner Stimme hab ich schon lange nicht mehr vernommen…. nur Schweigen. Ab und zu unterbrochen von dem Ton meines Handys, das mir sagt, wenn eine Nachricht von Dir eingetroffen ist.


Der Sommer war heiß und intensiv. Genau so, wie unsere Gefühle füreinander. Viel zu früh fallen die Blätter von den Bäumen, obwohl es erst Ende August ist. Der Waldboden ist bedeckt vom Laub.
Während meine Schritte zwischen den Bäumen sonst vom dicken Moosteppich gedämpft werden, höre ich jetzt jeden einzelnen meiner Schritte im Laub rascheln. Das Rascheln …. ein Geräusch, das mir zeigt, dass ich noch lebendig bin. Innerlich fühle ich mich abgestorben.

Du bist immer noch präsent … in meinem Herz … in meiner Seele und in meinem Schoß. Ganz oft schaue ich mir Dein Foto an, das Dich auf der Bank sitzend zeigt. Das Foto hat sich zu meinem Lieblingsfoto entwickelt. Fast genau so oft höre ich Deine Sprachnachrichten ab. Der Klang deiner tiefen Stimme zieht mich immer noch in seinen Bann und findet seinen Weg direkt in meinen Unterleib.

Ich spüre noch deine Hände auf meiner Haut, die kraftvoll und gierig meine Brust umschlossen haben. Wenn ich mit der Zunge über meine Lippen fahre, meine ich immer noch Deine Männlichkeit zu schmecken. Der süße Schmerz der Lust, nachdem Du mich so wild genommen hast, hat sich verflüchtigt.
Das ist geblieben für mich, die Erinnerung an Dich und die kurze und intensive Zeit, die wir miteinander geteilt haben. In meinem Kopf läuft „Impossible“ von James Arthur als Endlosschleife. Wie eine ätzende Flüssigkeit kriecht die Traurigkeit in mein Gehirn und frisst sich in jede einzelne Windung hinein. In mir die Traurigkeit, draußen nichts anderes als …… Schweigen.
Ich lasse mich unter einem Baum nieder. Innerlich erschöpft lehne ich mich an den Stamm und spüre die holzige Rinde im Rücken. Der Baum gibt mir Kraft und ich schließe die Augen…….



Plötzlich schrecke ich auf. Ich spüre deine Gegenwart. Du ergreifst meine Hände und ziehst mich sanft zu Dir nach oben. Deine starken Arme umfassen mich und endlich spüre ich wieder die Wärme, die Du ausstrahlst.
Erstaunt will ich fragen, was los sei, doch du legst mir zart und doch bestimmt deinen Zeigefinger über meine Lippen. Deutest mir, ruhig zu sein. Kein Wort fällt zwischen uns, während Du mich ein Stückchen weiter zwischen zwei alte Bäume führst, die nicht sehr weit auseinander stehen. Immer noch schweigend beginnst Du, mich auszuziehen. Stück für Stück, bis ich ganz nackt vor Dir stehe. Ich selber ganz nackt und Du angezogen…. das ist etwas, was Du magst und was Dir gefällt.

In meiner Nacktheit bin ich besonders verletzlich und schutzlos, genau so willst Du mich haben. Du trittst ein Stück zurück und betrachtest mich in aller Ruhe. Ich spüre es fast körperlich, wie deine Blicke über meine nackte Haut wandern.

Erst als Du den Rucksack abstellst, fällt mir auf, dass Du ihn die ganze Zeit dabei gehabt haben musst. Du holst ein paar Seile und fesselst mich geübt zwischen die beiden Bäume. Meine Arme sind rechts und links gespannt, meine Beine gespreizt. So hast du Zugriff auf meinen ganzen Körper.
Die vielen Fragen, die in mir aufkeimen und raus wollen, erstickst du wieder mit deinem Finger. Diesmal bestimmter verschließt du wieder meinen Lippen.

Aus Deiner Tasche ziehst du ein dunkles Tuch und verbindest mir die Augen. Jetzt, wo ich nichts mehr sehen kann, wird mein Hören intensiver. Meine Ohren sind gespitzt und achten auf jeden Laut. Ich höre, wie ein Reißverschluss geöffnet wird. Was holst du jetzt noch aus deinem Rucksack? Ich höre das Rascheln Deiner Schritte im Laub, als Du wieder auf mich zu kommst und höre Deinen Atem, als Du vor mir stehst.
Du machst dich an meinem Kopf zu schaffen und ich merke, dass sich etwas über meine Ohren legt.
RUHE!
Absolute Ruhe und Schweigen!

Ich sehe nicht. Ich höre nichts. Bin meiner Sinne beraubt und fühle mich plötzlich völlig hilflos und ausgeliefert. Mir stockt der Atem und ich spüre mein Herz bis zum Halse klopfen. Adrenalin schießt durch meinen Körper, ergießt sich in meine Blutbahn und erobert jede einzelne Zelle von mir. Ich fühle mich wie in einem Rausch, während mein Körper sich immer mehr anspannt.

Du gibst mir Zeit, mich zu beruhigen und wartest, bis mein Atem wieder tiefer und entspannter geworden ist. Dann beginnt das Spiel Deiner Hände. Zentimeter für Zentimeter erkunden sie meine Haut. Zart und doch gekonnt suchen sie ihren Weg, dringen in meine Körperöffnungen, streichen mal sanft, mal etwas fester. Mal in Bewegung, mal ruhen sie ruhig an einem Punkt meines Körpers. Nie weiß ich, was als nächstes auf mich wartet.

Plötzlich ändert sich die Art der Berührung. Jetzt fühlt es sich anders an. Es sind nicht mehr Deine Hände die sich ihren Weg über meinen Körper suchen. Es ist mehr, es ist anders, es ist an verschiedenen Stellen, es fühlt sich lebendiger, quirliger an.
Ganz allmählich, durch den tobenden Wirrwarr meiner Gefühle hinweg, erreicht mein Gehirn die Idee, dass es die Lederpeitsche sein könnte, die aus vielen weichen Wildlederstreifen besteht. Die Lederstreifen wandern weiter, zwischen meinen Brüsten hindurch, über meine nackten Schultern und über meinen Rücken hinunter zu meinem Po. Wirst du mich jetzt schlagen? Doch nichts der gleichen geschieht. Die Lederstreifen ziehen weiter ihre Bahnen über meinen Körper und versetzen meine Nerven in eine nie erlebte Anspannung.

Als ich meine, die Anspannung nicht länger ertragen zu können, schreie ich dich an. Du legst nur deinen Finger auf meinen Lippen. Dann ziehst du den Finger zurück und auch die Peitsche ist weg.
Nichts mehr um mich herum. Nur Schweigen.

Schweigen, das mich allein und einsam fühlen lässt.
Schweigen, das mich von Dir und der Welt abtrennt.
Schweigen, das in meinen Ohren rauscht und die Schwärze in meinem Kopf verstärkt.
Schweigen, das auf meiner Haut brennt und meine Seele in Flammen aufgehen lässt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht das Schweigen mein Gehirn. Endlich kann ich das Schweigen annehmen. Endlich kann ich mich dem Schweigen hingeben und es als ganz besonderen Teil von Dir akzeptieren. Ich beginne ruhiger zu atmen und lasse mich ganz in das Schweigen hinein fallen.
Unendliche Ruhe umgibt mich. Durch das Schweigen hindurch komme ich in Kontakt mit den verletzlichen Anteilen in mir und vor allem mit mir selbst. Ich spüre mich selber, ganz tief in mir drin.

Während ich mich in das Schweigen hinein entspanne, spüre ich wieder Deine Gegenwart. Du scheinst hinter mir zu stehen und Deine Hand findet ihren Weg zu meinem Schoß. Teilt meine Lippen und Dein Finger, der bislang meinen Mund verschlossen hat, berührt jetzt meine Lustperle. Spielerisch wandert er ein bisschen vor und zurück, um dann die richtige Position gefunden zu haben. Jetzt ruht dein Finger direkt im Zentrum meiner Lust.

Ich spüre meine Ungeduld. „Nun mach schon“ möchte ich hinausschreien, „Ich will, dass endlich etwas passiert!“. Aber NICHTS passiert. Nur Dein Finger, der sich keinen Millimeter bewegt. Mein Atem wird schneller. Millionen von Nervenenden scheinen sich alle unter Deinem Finger versammelt zu haben und warten nur darauf, dass etwas geschieht. Es fühlt sich an, als jage Dein Finger Stromstöße durch meinen Körper. Nie gekannte Empfindungen schießen durch meinen Unterleib.
Alle meine Sinne sind aufs äußerste gespannt und warten auf Erlösung, die einfach nicht kommen will. Tausend Ameisen scheinen über meinen Körper zu wandern, alle Nerven sind zum Zerreißen gespannt.

Endlich erreicht meine Lust ihren Höhepunkt. Wie Lava drängt sie nach oben. Sucht sich ihren Weg. Ist nicht mehr zu stoppen und kommt einer gewaltigen Eruption gleich, als alle aufgestauten Gefühle aus mir hinaus drängen.
Eine Explosion in einer Intensität, wie ich sie so noch nie in meinem Körper gespürt habe. Überwältigt von meinen intensiven Gefühlen breche ich in Tränen aus und kann mich kaum beruhigen. Zuviel angestaute Emotionen, die sich ihren Weg nach außen über die Tränen suchen und finden.
Du nimmst mir die Augenbinde und die Kopfhörer ab und löst meine Fesseln

Du fängst mich auf und ich finde – tränenüberströmt - Trost und Halt in deinen Armen. Du umfasst mich und schenkst mir so lange Ruhe und Kraft, bis meine Tränen versiegt sind. Langsam, unendlich zart und vorsichtig lässt Du mich auf den Waldboden sinken. Dort vergrabe ich meine Hände tief im raschelnden Laub.



Ich öffne die Augen und stelle fest, dass mein Kopf auf meinen Arm gesunken ist. Der Ärmel meiner Bluse ist nass von Tränen und klebt auf meiner Haut. Ich schaue mich um, von Dir ist nichts zu sehen.
Unsere Begegnung….. nur ein Traum? Noch immer umgibt mich Schweigen. Selbst die Vögel im Wald haben ihr Zwitschern eingestellt. Nur Schweigen ….. das immer noch in meiner Seele brennt.

Von ganz weit weg höre ich ein Geräusch. Es klingt so, als nähert sich ein Motorrad von irgendwo aus der Ferne. Kommst Du zurück? Das Geräusch macht mir Mut und lässt neue Hoffnung in mir wachsen.
Ich bin nicht allein. Durch all Dein Schweigen hindurch fühle ich mich - auf einer ganz tiefen Ebene - intensiv mit Dir verbunden
*******illa Frau
808 Beiträge
Wunderbar geschrieben...
Und sehr berührend..... Danke Mulan!
Lieben Gruß
*******rBW Mann
14.153 Beiträge
Huiiii ist das schöööön geschrieben, atemberaubend schön! *spitze* *top*

GvlG, WandererBW
*********zkopf Paar
86 Beiträge
Sehr emotional
Wundervoll geschrieben... sehr viele Emotionen und Gefühle, die einfach mitreißen.
Vielen Dank für diesen Text!


... sie schreibt
******tar Frau
4.628 Beiträge
Das war ein gedanklicher Orgasmus meinerseits *schwitz* danke... *sonne*
****el Frau
69 Beiträge
Wahnsinn...
...eine wahre Gefühlsexplosion...sagenhaft
Danke für diese Zeilen
****_01 Frau
42 Beiträge
Dankeschön!
Soooo toll geschrieben und so voller Emotionen!
Danke für diesen Einblick in deine Gedanken- und Gefühlswelt!
*********gerin Frau
438 Beiträge
danke..
.. deine Worte haben mich berührt!

Lassen meine Sehnsucht aufleben..
********tooe Paar
60 Beiträge
Sehr berührend, deine Worte berühren die Seele.
*********ulpen Frau
101 Beiträge
So schön ... so traurig ... so intensiv
Ich kenne das was du da fühlst und du hast es wunderbar beschrieben. Danke *knicks*
******xia Frau
100 Beiträge
Herzzereißend!
Berührend schön
Ich hatte die Geschichte schon auf deinem profil gelesen
Stark und gefühlvoll
Vielen Dank
*********hine Frau
3.658 Beiträge
WOW , so wunderschön......
********e_86 Frau
99 Beiträge
Danke! Wenn du wüsstest wie nah es an der Realität liegt (bri mir)...

Vielen vielen Dank für die Reise in meinen Kopf und zu meinen Gefühlen mit deinen Worten!
Wow mir fehlen die Worte 😊

Vielen vielen Dank *knicks*
****a72 Frau
22 Beiträge
Unglaublich schön
Was für eine unglaublich schön beschriebene Situation voller Sehnsüchte, Gefühle, Ängste, Zweifel, Glücksmomente.... sehr gelungen! Herzlichen Dank für dieses Teilhaben lassen
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