sie schreibt
Ich kehr die These einfach mal provokant um.
Wenn sich Dom nicht in den Grenzen bewegen würde, wenn Dom nicht die Wünsche erfüllt bekommt oder erfüllt (ja auch Doms haben Wünsche, man mag es kaum glauben), und sich über diese Grenzen seiner Sub einfach hinwegsetzt, die Tabus ignoriert, was unterscheidet ihn dann noch von einem nach willkür handelnden Diktator? Dann ist es ihm doch egal was Sub denkt, fühlt und sich auch wünscht. Denn er setzt ja eh seinen Willen durch. Egal mit welchen Mitteln und egal mit welcher Konsequenz für sich selbst und den Gegenpart.
Ist es das was man selbst als dominanter Part werden möchte?
Ist es das, was ein devoter Part sich für sich selbst erhofft?
ich denke nicht.
Natürlich gibt es Grenzen. Die gibt es aber genauso beim normalen Sex bzw. in der Swingerszene...da findet sich für mich kein Unterschied zum BDSM. Diese Grenzen fördern ein miteinander und ermöglichen eine Kommunikation auf gleicher Ebene. Vor allem schaffen Grenzen Vertrauen, gerade am Anfang.
Natürlich macht mein Herr gerne mal etwas was ich nicht mag, dies aber nicht zu meinen Tabus zähle, weil er genau weiß damit bekommt er mich gepackt. Und ich werde diese Dinge tun, weil ich 1. weiß dass ich eh dagegen nichts tun kann(ausser meine Tagesform haut mich da voll raus, das merkt mein Herr aber), denn es ist sein Wille und sein Wunsch dass ich da jetzt durchgehe und ich geh da durch 2. mache ich es zwar nicht gern, aber ich tue es für meinen Herrn weil ich ihm vertraue,
So und ist mein Herr nun weniger dominant weil er mich danach in den Arm nimmt und mich auffängt?
Thema Wunscherfüllung:
Natürlich kann ich als devoter Part Wünsche äußern...wäre auch blöd wenn nicht, wie soll mein Gegenüber denn sonst wissen was ich denke und was ich mir vorstelle? Soweit ich weiß ist Gedankenlesen noch nicht wirklich Teil des dominanten Werkzeugkoffers.
Natürlich hat mein Dom Wünsche. Aber bei beiden gilt...sie müssen nicht immer sofort erfüllt werden.
Bsp. Mein Herr möchte Deep Throat...ich kann es nicht so gut..bzw. nicht immer...aber ich "übe" fleißig an ihm
Also setze ich den eigentlichen Wunsch nicht um, mein Herr weiß aber, dass ich nicht mehr Möglichkeiten habe.
Bsp. 2 Ich wünsche mir Wachsspiele (wünsche ich mir wirklich mal wieder) Mein Herr weiß das...doch WANN ? Darauf hab ich doch keinen Einfluss. Das entscheidet alleine er.
Tabus an sich:
Ich finde es faszinierend, dass immer nur gesagt wird, dass Subs Tabus haben. Aber haben Doms nicht auch Tabus? Die auch ich dann zu respektieren habe?
Bsp mein Dom hat das Tabu: Cuttings. Damit meint er jetzt nicht, dass bei ner Session mal Haut aufplatzen kann, sondern bewusst gesetzte Schnitte. So jetzt steht der gegenüber da aber total drauf...mein Dom würde das Tabu nicht ignorieren...was ist also die Konsequenz? Entweder verzichtet der devote Part auf diese Spielart oder man kommt einfach grundsätzlich nicht zusammen.
Das ist nämlich auch son Ding..meistens finden sich doch Partner, die in eine ähnliche Richtung gehen, damit es beiden Spaß macht
Spaß:
Und das ist auch schon der Wichtige Punkt. Es soll Spaß machen. Natürich macht es meinem Herrn Spaß mich zu quälen, mir Dinge anzutun die ich nicht mag, mich aber dorthin zu treiben, dass ich es umsetze. Und natürlich hab ich währenddessen keinen Spaß. Aber danach bin ich so unendlich glücklich meinen Herrn und Partner stolz gemacht zu haben, dass das alles egal ist.
Auch BDSM ist ein Miteinander und kein Gegeneinander. Es wird kommuniziert, anders wäre BDSM in all seinen Facetten gar nicht möglich.
Denn wäre ich der Dommige Dom, laut deiner These, würde ich die subbige Sub, wortwörtlich vergewaltigen..nicht nur körperlich sondern auch geistig und dann bewegen wir uns auf ganz anderen Pfaden.