Virtuell vs. Realität
Für mich ist das Internet und somit auch diese Community ein Platz, an dem man zunächst andere
Menschen kennenlernt. Für mich spielt es dabei keine Rolle, ob jemand dominant, devot oder Switcher ist. Ebenso sind mir eventuelle Vorlieben oder Abneigungen egal.
Ein Chat oder ein Forum ist für mich etwas Virtuelles. Etwas, das erst einmal nicht real ist. Menschen geben hier viel vor zu "sein". Das beschränkt sich dabei nicht auf Joy, sondern erstreckt sich auf Communities, Foren, Chats und alles, was sich virtuell so an "Kommunikationsplätzen" im Internet eröffnet. Bevor ich nicht weiß, wer sich wirklich hinter einem Profil verbirgt, ist dieser Mensch für mich erst einmal nur eines: Eine Person, die sich im WWW herumtreibt und mit der man sich, wenn die Wellenlänge stimmt, unterhalten kann. Die aber erst einmal mit Vorsicht zu genießen ist.
Wenn ich Menschen kennenlerne, dann werden sie von mir als Person, als Mensch begrüßt. Als Männlein oder Weiblein, als Bekannte/r oder als Freund/in. Nicht mehr, nicht weniger. Das zum Allgemeinen.
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Konkret zum Punkt "dominant/devot":
Wieso sollte ich wildfremde Menschen als Herr betiteln? Damit werde ich
[wie immer MEINE Meinung, das kann jeder wieder für sich handhaben, wie er/sie möchte; das hier sind nur meine Empfindungen] nur zu einer Ware, die jeder haben kann. Ich bin quasi das Kamel, das sich allen anbietet, so fühlt es sich für mich jedenfalls an. Und so etwas liegt mir nicht. Wenn ich jemanden Herr nennen würde (!), dann nur denjenigen, der es wirklich ist. Und garantiert nicht virtuell. Aus dem "ich leb meine Beziehung virtuell"-Teenager-Alter bin ich raus. Das habe ich zu Jugendzeiten mal "cool" gefunden. Mittlerweile habe ich von so etwas nichts mehr. Es langweilt mich höchstens.
Zudem ist das alles hier, wie gesagt, virtuell. Mir gibt es nichts, hier einen "virtuellen Knicks" hinzulegen oder "virtuelle Devotion" zu zeigen. Warum auch? Worte sind geduldig und schreiben kann man viel, wenn der Tag lang ist. Es muss noch lange nicht ernst gemeint sein. Beispiel: Es gab vor einiger Zeit mal jemanden, der meinte, er stehe auf Online-Erziehung. Ich habe mir das dann mal angeschaut - quasi so, wie sich ein Wissenschaftler galvanische Zuckungen an einem Frosch anschaut. Während der Gute mir virtuelle Peitschen schickte und mir ernsthaft weis machen wollte, dass er mir grad den Hintern verhaut, hab ich die Wohnung gefeudelt und mir die Nägel gefeilt. Erstens, weil es mir nichts gab, zweitens, weil es für mich (!) einfach affig war. Zudem: Hinter all diesen Verbal-Erotikern stecken meist ziemliche Luftnummern, die zwar viel schwafeln können, wenn es drauf ankommt, werden sie nur noch zu einem laschen Lüftchen, das nicht mal mehr ein Gänseblümchen zum Schwanken bringt.
Ebenso bekomme ich dezente Zuckungen um die Mundwinkel, wenn mich jemand Wildfremdes im Chat anschnauzt, ich hätte ihn nicht mit Herr angesprochen. Größenwahn kann man angeblich therapieren ...
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Fazit: Mein Leben findet nicht im Internet statt. Das hier ist eine nette Unterhaltung, eine nette Abwechslung und auch manchmal eine nette Möglichkeit, sehr liebe, tolle Menschen kennen zu lernen. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn sich daraus reale Treffen entwickeln und man sich real näher kommt, dann gibt es ein entsprechendes Verhalten, eine entsprechende Ansprache - real (!).
Wer auf Cybersex, Cybererotik und Cyberdominanz steht, der ist bei mir an der falschen Adresse. Das würde nur schief gehen. Und wer das ganze hier zu ernst nimmt, der ist bei mir ebenfalls recht fix auf der "Block-Liste". Ich habe genug Theater mit Azubis, Angestellten und Co - da muss ich mir nicht auch noch kindischen Zickenzirkus und gestelztes "Du hast dich aber so und so zu verhalten"-Theaterspielen im Internet geben.
Ich mag mich hier lediglich locker unterhalten, austauschen und Leute kennenlernen - ungezwungen und ohne irgendwelche Verpflichtungen. Da langen eine freundliche, respektvolle Begrüßung/Ansprache vollkommen aus.